Seit Beginn des EPICUR-Abenteuers haben wir begonnen, unsere Vision umzusetzen. Zusätzlich zu unseren Kernaufgaben, neue Wege des Lehrens und Lernens durch unsere Bildungsprogramme, unseren interuniversitären Campus und die verstärkte Zusammenarbeit mit unseren Regionen zu finden, haben wir auch die Aufgabe, unseren Einfluss auf die Gesellschaft zu erhöhen.
Die Europäische Kommission hat den geförderten „Europäischen Universitäten“ einen weiteren Auftrag erteilt: die Verbindung zwischen Universitäten und Gesellschaft zu stärken. Die Kommission betrachtet Allianzen als wichtige Akteure und echte Entwicklungsmotoren für Städte und Regionen, die in der Lage sind, große gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen und bürgerschaftliches Engagement zu fördern.
Liberale Künste und Wissenschaften für zukünftige Problemlöser
Bei EPICUR wurde die Einbeziehung der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft von Anfang an berücksichtigt.
„Wir bewegen uns vom Wissensdreieck zum Wissensviereck und sehen uns als EPICUR-Allianz in dessen Zentrum, die allem gleichermaßen dient: der Lehre, der Forschung, der Innovation und der Verbindung zur Gesellschaft.“
Projektleiter Michael Zacherle vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Aus diesem Grund sind die Liberal Arts & Sciences (LAS) eine tragende Säule von EPICUR. In Anlehnung an die Tradition des Lernens und Lehrens in den freien Künsten und Wissenschaften besteht das Ziel darin, junge Europäer auszubilden, die später durch ihre Fähigkeiten als erfahrene Generalisten und Problemlöser einen Beitrag zur Wirtschaft und Gesellschaft leisten werden. Das LAS setzt auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, um die gesellschaftlichen Herausforderungen von heute zu erkennen und zu bewältigen. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung des interkulturellen Bewusstseins, der Entwicklung einer kritischen Analyse und Reflexion sowie der Fähigkeit, später eine Führungsrolle zu übernehmen.
„Die Grundidee ist, dass die Studierenden nicht für ein oder zwei Semester an die Partneruniversitäten wechseln müssen, sondern auch kleinere Abschnitte wie einzelne Kurse oder Seminare an den anderen Universitäten absolvieren können. virtuellen Methoden und Blended Learning . […] Hinter dieser Idee stehen viele formale und rechtliche Anforderungen, die erst noch geschaffen werden müssen. Natürlich kann dies nicht in drei Jahren erreicht werden, sondern nur langfristig“.
Projektleiter Michael Zacherle vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Das KIT bietet dem Bündnis eine Partnerschaft mit der Anna-Lindh-Stiftung an, einem Netzwerk von mehr als 4.000 Nichtregierungsorganisationen zur Förderung des interkulturellen Dialogs im Mittelmeerraum. Durch diese Verbindung haben die EPICUR-Studenten die Möglichkeit, Praktika bei Organisationen der Zivilgesellschaft zu absolvieren.
„Dieser partizipative Ansatz stellt sicher, dass die Zivilgesellschaft nicht nur Empfänger von Daten aus dem ‚Elfenbeinturm‘ ist, sondern dass wir als Universitäten auch die Bedürfnisse der Gesellschaft aufgreifen“.
Bevor die Studenten in die Organisationen gehen, bietet die Universität Haute-Alsace, Frankreich, ein interkulturelles Training an, das sie auf die Praktika vorbereitet. Dieses Konzept funktioniert auch mit der Train-the-Trainer-Methode, z. B. mit Mitgliedern des EPICUR-Personals, aber auch mit interessierten Studenten, die die Methodik für die Vermittlung interkultureller Kompetenzen erlernen werden. Sie werden dieses Wissen überall dort verbreiten, wo sie später arbeiten – in Universitäten, Organisationen und sogar Unternehmen.
Europäische Unternehmer
Die EPICUR-Partner legen besonderen Wert auf die Ausbildung der europäischen Unternehmer von morgen.
„Wir fördern das unternehmerische Denken unserer Studierenden nicht nur in den Vorlesungen, sondern bieten auch Qualifizierungen im Bereich des Unternehmertums an.“
Projektleiter Michael Zacherle vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Unternehmer sind besonders erfolgreich, wenn sie von Anfang an international denken und ein Produkt entwickeln, das mit vielen Kulturen kompatibel ist. Als Beispiel für ein Konzept, das das KIT in die Allianz einbringt, nennt der Projektleiter die „Student Innovation Labs“, in denen Bedürfnisse aus der Zivilgesellschaft, wie etwa eine digital vernetzte Therapie zur Behandlung von Depressionen, in ein Produkt umgesetzt werden. Darüber hinaus soll ein internationaler Wettbewerb nach dem Vorbild des GROW-Wettbewerbs der „Pioneer Garage“ am KIT eingerichtet werden, um die besten Start-ups an den Standorten der Partnerhochschulen im Rahmen von EPICUR auszuwählen.
Schwerpunkt auf virtuellen Lehr- und Lernmethoden
Mit Unterstützung des DAAD baut EPICUR derzeit auch ein virtuelles Labor auf, in dem EPICUR-Studierende den Umgang mit Gefahrstoffen erlernen können.
„Die virtuellen Reagenzgläser sind natürlich kein Ersatz für ein echtes Labor, aber sie sind ideal für einen niederschwelligen Einstieg“, sagt Physiker Zacherle.
Wir könnten uns dieses Modell in Zukunft auch für Schulen vorstellen – ein weiteres Ergebnis von EPICUR, das in der Zivilgesellschaft Anklang finden würde.