2. Forum der europäischen Universitätsallianzen
Das 2. Forum der europäischen Universitätsallianzen fand vom 14. - 15. September 2023 in Barcelona statt. Das Mitgliedsland Spanien, welches den Vorsitz im Rat der Europäischen Union (EU) innehat, bekräftigt dabei seine Ambitionen zugunsten der europäischen Universitäten. Zudem ist EPICUR Teil dieses Einsatzes für diese wichtigen strategischen Ausrichtungen. Es folgt ein Rückblick auf die Veranstaltung mit Jean-Marc Planeix, dem strategischen Direktor von EPICUR.

Welche Themen wurden in Barcelona angesprochen?

Am Vorabend der Veranstaltung hielt die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, eine Rede zur Lage der Nation im Europäischen Parlament in Straßburg. Sie vermittelte dabei eine deutliche Botschaft und setzte sich entschlossen dafür ein, bis 2024 ein europäisches Diplom als Abschluss in der Hochschulbildung zu etablieren, was zu einer ihrer vorrangigen Ziele in diesem Bereich wurde. Der Diplomabschluss war daher ein zentrales Thema der europäischen Universitätsallianzen in Barcelona und wurde ausführlich diskutiert.
Die Zukunft der Allianzen aus Sicht der Europäischen Kommission und der Mitgliedsstaaten stand ebenfalls auf der Tagesordnung. Eine weitere wichtige Ankündigung der Kommission wurde von Sophia Eriksson, Direktorin für Jugend, Bildung und Erasmus+, kundgegeben: Die Kommission verpflichtet sich bis 2027 zu einem Arbeitsplan zur Festlegung dauerhafter Finanzierungsmodalitäten für die Allianzen als Teil des nächsten Erasmus+-Mandats.

Wie ist Ihr allgemeines Feedback zu der Veranstaltung?

Die Veranstaltung war äußerst produktiv. Knackpunkte wurden angesprochen, es gab viele Erfahrungsberichte, welche den Austausch von bewährten Praktiken ermöglichten. Vor allem war der allseitige Wille deutlich spürbar, Fortschritte zu erzielen und insbesondere der Aufforderung der Kommission nachzukommen, von einem Projektmodus in eine Phase der institutionellen Einbettung überzugehen. Europäische Universitäten sollen zu Katalysatoren in der Hochschulbildung werden und innerhalb ihrer Institutionen Transformations- und Innovationsmaßnahmen initiieren.


„Europäischen Studierenden soll ermöglicht werden, Abschlüsse zu erwerben, die an mehreren europäischen Universitäten vorbereitet werden“.


Jean-Marc Planeix

Welche Ausrichtungen und Themen sollen entwickelt werden?

Das erste Thema, das es zu entwickeln gilt, ist das von Sophia Eriksson angesprochene Ziel: Europäischen Studierenden soll die Möglichkeit geboten werden Abschlüsse zu erwerben, die an mehreren europäischen Universitäten vorbereitet werden. Dies erfordert zwei wichtige Schritte: Die Entwicklung von Mikro-Credentials und eines europäischen Diploms. Besonders hervorzuheben war in diesem Zusammenhang der Vortrag des FOCI-Projekt Vorsitzenden.

Weitere Schwerpunkte waren in erster Linie die Harmonisierung der Akkreditierung zwischen den europäischen Agenturen, sowie die dringend benötigte Konvergenz nationaler Regelungen zur Anerkennung von Diplomen. Zusätzlich stellt sich die Herausforderung, die Rolle europäischer Allianzen auf internationaler Ebene zu fördern. Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Anerkennung der Vielfalt der Bündnisse durch die Kommission und die Mitgliedsstaaten. Schließlich betonten die Vertreter innen der Allianz erneut die enge Beziehung zwischen Ausbildung und Forschung, was von der Kommission bei ihren Überlegungen zur Zukunft der Allianzen als vorrangig eingestuft wurde.